Anja Weisi Michelitsch ist eine richtige Weststeirerin. Sie ist in Deutschlandsberg geboren und zur Schule gegangen. Auch nach Studien und Fortbildungen im In- und Ausland blieb die Weststeiermark ihr Lebensmittelpunkt – sowohl privat als auch beruflich.

Ihr Urgroßvater gründete hier 1903 eine bekannte Druckerei. Großvater, Tante und Mutter führten das Unternehmen; mittlerweile ist ihre Schwester Geschäftsführerin und vertritt die vierte Unternehmergeneration. Anja Weisi Michelitsch ist in der Druckerei groß geworden und daher von Kindesbeinen an mit dem Medienbereich vertraut. Eine frühe Erfahrung, die bis zum heutigen Tag ein wichtiges Werkzeug ihrer Museumsarbeit ist.

In ihrer Kindheit war die Deutschlandsberger Musikschule beinahe der erste Kontakt mit darstellender Kunst. Wäre da nicht ihre musische Mama gewesen, die sich neben der Malerei auch dem Theaterspiel verbunden fühlte und Initiatorin früher Kunstaktionen im Familienverband wurde. An „Nestroy im Hinterhof” und andere schauspielerische Erlebnisse in den frühen 70er-Jahren erinnert sich Weisi Michelitsch. Bildnerisches Wissen erwarb sie von ihrem Vater, einem gebürtigen Wiener und Lehrer für Kunst und Germanistik. Ein Pädagoge mit Leib und Seele, der sich in den 50er-Jahren in die Mutter von Weisi Michelitsch verliebte und in der Weststeiermark blieb. Aber auch später im BORG Deutschlandsberg hatte Sie das Glück, eine besonders interessante Künstlerpersönlichkeit als Professor für bildnerische Erziehung zu haben, bei dem sie auch maturierte: Wolfgang Temmel, in Deutschlandsberg geborener Multimediakünstler, der durch die Beschäftigung mit akustischen und olfaktorischen Arbeiten die ganze Bandbreite kreativen Schaffens auslotete und Weisi Michelitsch ein breites Spektrum an künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten nahebrachte.

Die Begeisterung für Musik und bildende Kunst, besonders in einer Liaison, beschäftigte sie auch nach der Matura. Es folgte ein Studium an der Karl-Franzens-Universität Graz an den Instituten für Kunstgeschichte und Musikwissenschaft. Ihre Diplomarbeit schrieb sie unter Götz Pochat, 1987 bis 2007 Ordinarius für Kunstgeschichte, über die Darstellungen der Commedia dell’arte. Schon am Beginn ihrer Karriere war es Weisi Michelitsch immer ein Anliegen, interdisziplinär vorzugehen und  die darstellerischen Bereiche der Kunst in Kombination mit Grafik und Malerei zu erfassen.
Nach dem Studium folgte eine Ausbildung bei Dieter Bogner. Gemeinsam mit Renate Goebl gründete er das Institut für Kulturwissenschaften (ikw) Wien und leitete es von 1990 bis 2001, um postgraduale Aus- und Weiterbildungsprogramme für Museums- und Ausstellungskuratoren durchzuführen. Er war der Vorreiter dieses Fachgebiets und machte Weisi Michelitsch in den 90ern mit den aktuellsten Entwicklungen in Ausstellungsorganisation, museologischer Fachplanung und Kulturentwicklung vertraut. Dieses postgraduale Studium absolvierte sie an der Niederösterreichischen Landesakademie, der heutigen Donau-Universität Krems. Eine Studienkollegin damals war übrigens die Kunsthistorikerin Barbara Steiner, die aktuell Leiterin des Grazer Kunsthauses ist, wie mir Weisi Michelitsch bei unserem Gespräch im Lichthof des Feuerwehrmuseums erzählt. Weitere Schulungen im Bereich Museums- und Ausstellungsmanagement sowie Szenografie-Ausbildungen im In- und Ausland folgten. In den 80er-Jahren auch Fortbildungen bei Taliman Sluga im Grazer Stadtmuseum. Weisi Michelitsch schwärmt von diesen Seminaren, ist dieser Kulturmanager, Kulturvermittler, Museums- und Ausstellungsmacher doch der Vorreiter museumspädagogischer Bildungsarbeit mit Kindern; berühmt seine Museumsnachmittage unter dem Motto „Be-greifen” und aktiv sein.

Danach arbeitete sie an verschiedensten Projekten in der Weststeiermark. Sie war Kulturvermittlerin bei diversen Landesausstellungen und konnte bei dieser Tätigkeit die umfangreiche Palette ihrer Ausbildung, die Techniken der Kunstvermittlung, pefekt einsetzen. Ein breites Spektrum, das etwa Musik- und Theaterpädagogik oder Museumspädagogik als institutionenübergreifende Prinzipien umfasst. Produktionsleitungen und Projektassistenzen für das Jugendmusikfest Deutschlandsberg unter der Intendantin Prof. Barbara Faulend-Klauser folgten bis ins Jahr 2002 in den Bereichen Musiktheater und Ausstellungswesen. Die Zusammenarbeit mit dem Szenographen, Regisseur und Architekten Hans Hoffer, Autor interdisziplinärer Projekte, der an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien lehrte, ist ihr in besonders guter Erinnerung geblieben. Einige wichtige weststeirische Institutionen im Kulturbereich, für die sie als Ausstellungsorganisatorin oder Kulturvermittlerin verantwortlich zeichnete, wären auch noch der Kulturkreis Deutschlandsberg sowie das ebendort beheimatete Kulturforum Laßnitzhaus, deren Obfrau sie bis 2002 war. Bis zu diesem Zeitpunkt arbeitete sie auch freiberuflich im Ausstellungsbereich und in der Kunstvermittlung an Schulen und in Bildungsinstitutionen, bevor sie als Kuratorin im Steirischen Feuerwehrmuseum Kunst & Kultur ein neues Aufgabengebiet fand.

Das Museum ist der eine Teil ihres Lebens. Der andere ist die Familie samt zwei erwachsenen Kindern, die mittlerweile auch im Kulturbereich tätig sind. Für sie wurde das im Jahre 1986 gegründete Theaterzentrum in Deutschlandsberg ein Fixpunkt, aus dessen Umfeld viele bekannte Künstler erwuchsen und zu Vorbildern wurden. Auch der Voitsberger Regisseur Felix Hafner – Nestroy-Theaterpreisträger 2017 – fand seinen Weg über Schultheater, das Theaterzentrum Deutschlandsberg und studierte später Schauspielregie am Max Reinhardt Seminar, bevor er am Wiener Volkstheater, am Landestheater Niederösterreich und am Münchner Volkstheater Regie führte. Nicht verwunderlich, daß Tochter Pia Weisi nun als Theaterpädagogin am Next Liberty in Graz arbeitet und Sohn Lukas Michelitsch mittlerweile am Reinhard Seminar in Wien Regie studiert. Schon früh fungierte er natürlich schon in der weststeirischen Heimat als Schauspieler und Regieassistent. Beispielsweise in der Produktion „Spiel mir das Lied vom Leben“ des Jungen Theaters Deutschlandsberg.

Ein weiterer großer Teil im Leben von Weisi Michelitsch ist, wie schon erwähnt, die Musik bzw. ihre Leidenschaft, selbst musikalisch tätig zu sein. Bis zur Matura war es das Klavierspiel mit intensivem Unterricht beim Chorleiter und Musiker Karl SchmelzerZiringer. Ab dem 12. Lebensjahr kam auch der Chorgesang hinzu, der sie bis heute in seinen Bann zieht. Viele Auftritte mit der Kantorei Graz, einem Ensemble, das seinen Schwerpunkt auf die authentischen Interpretation von gregorianischen Chorälen legt, führte sie zu Gastspielen im In- und Ausland, darunter zu Konzerten und Chorwettbewerben beispielsweise in Limerick in Irland. Immer mit ihrer Schwester Cathrin zusammen singend, der sie sich besonders verbunden fühlt. Aber nicht nur zu gregorianischem Gesang und mittelalterlicher Mehrstimmigkeit, die in einem gegenseitigen Wechselverhältnis stehen, fühlt sich Weisi Michelitsch hingezogen: Auch die moderne Musik hat es ihr angetan. So kam es bis 2004 zu Auftritten mit dem Vokalensemble „The Violets”, einer Gruppe von 12 engagierten Sängerinnen und Sängern unter der Leitung von Reinhard Pongratz, die für ihre feine Interpretation von Werken aus Jazz, Pop, Latin, Spirituals, Swing, Close Harmony und Evergreens bekannt ist. Unvergesslich sind für sie auch der einwöchige Workshop mit den „Swingle Singers”, einem A-cappella-Oktett, das der US-Amerikaner Ward Swingle 1962 in Paris gründete, und der Chortag mit den von ihr verehrten „Flying Pickets”, die 1984 mit einer Coverversion des Yazoo-Hits „Only You” einen Nummer-eins-Hit in Deutschland landeten. Musik ist für Weisi Michelitsch Kommunikation, genauso wie bildende Kunst und deren Vermittlung. Und natürlich auch die Schauspielerei. Aktuell wirkt sie nämlich auch beim „morbid-musikalischen Abend – A schene Leich” im Theaterzentrum Neue Schmiede in Deutschlandsberg mit. Einer Veranstaltung, die sich dem österreichischen Musikkabarett der 50er- und 60er-Jahre widmet.

In dieser Atmosphäre sich gegenseitig befruchtender Äquivalente lebt und arbeitet die Kunsthistorikerin. Sie hat seit 2013 die Museumsleitung des eminent vielfältigen Feuerwehrmuseums Kunst & Kultur in Groß St. Florian inne. Viele bemerkenswerte Ausstellungen konnte sie umsetzen. „Aber nur zusammen mit Kulturanthropologin Mag. Katrin Knaß-Roßmann, verantwortlich für Feuerwehrsammlung, Ausstellungsorganisation, Vermittlung, Gestaltung und Administration sowie mit Mag. Nina Zmugg, Kunsthistorikerin, die sich um Museumsshop, Administration und die Vermittlung kümmert“, wie sie ausdrücklich betont. Ein Geheimnis hinter dem Erfolg des Museums ist der Pool des kontinuierlich aufgebauten Stammpublikums, das sich jährlich vergrößert und durch alle Bildungs- und Altersschichten reicht. Eine wichtige Basis, geht es doch um den Balanceakt, Feuerwehrausstellungen und Kunstpräsentationen unter einem Dach zu vereinen; Schulpublikum genauso zu begeistern wie Seniorengruppen. Darüber hinaus ist es ein Anliegen, Ausstellungsbesucher, die themengezielt konsumieren, auch für das jeweilig andere Museumsereignis zu begeistern. Weisi Michelitsch kommt es zugute, ein Allrounder in vielen Fachgebieten zu sein. Sie weiß, wie die Museumsräume funktionieren, kennt die Blickachsen und versucht als Kuratorin das Vertrauen der Künstler zu gewinnen. Der Moment des Übergreifens zwischen Kreativem und Kurator ist ihr ganz wichtig. Sie stellt historische und kunsthistorische Verbindungen her und vermeidet gleichzeitig Automatismen in der Planung, die sich durch jahrelange Arbeit einschleichen. Dadurch ist sie in der Lage, das Museum umsichtig in die Zukunft zu führen. „…Und in einem Haus dieser Größe kann man sich bewegen, entscheiden, mitgestalten und innerhalb einer familiären Atmosphäre arbeiten”, wie sie meint. Der ehemalige Obmann des Hauses, Reinhold Purr, im Frühjahr des heurigen Jahres leider verstorben, brachte ihr immer vollstes Vertrauen entgegen und zeigte dies auch jedes Mal, wenn er im Zuge einer Ausstellungsvorbereitung zu ihr sagte: „Mach, was du willst, wenn Du davon überzeugt bist.”

Eine sehenswerte Kollektion von Ausstellungen ist ab 1997 gewachsen, seit mit der Museumsgalerie im Feuerwehrmuseum ein zweites Standbein geschaffen wurde. Mit der Präsentation „Rot in der russischen Kunst“, die Meisterwerke u. a. von Chagall, Malewitsch und Kandinsky aus dem staatlichen Museum St. Petersburg zeigte, war die Mischung aus Feuerwehr und Kunst geboren, die dieses Haus auch über die Grenzen der Steiermark hinaus bekannt gemacht hat. Es entwickelte sich zu einem Forum steirischer Kreativer und konnte sich als Kunst- und Kulturzentrum in der Steiermark etablieren. Mehrmals wurde der Blick auch auf das außereuropäische Kunstschaffen geworfen. „Todo Ecuador” verband im Jahre 2006 eine Werkpräsentation der drei der bedeutendsten Künstler des Landes am Äquator mit einer Werkschau von 125 archäologischen Exponaten, die den Besuchern das schamanistische Weltbild der indigenen Tradition näherbrachte. 2009 gedachte das Feuerwehrmuseum in einer groß angelegten Retrospektive des 2007 verstorbenen Grazer Künstlers Gregor Traversa und präsentierte in einem Gesamtüberblick über sein Schaffen Grafik, Druckgrafik, Modelle und Skulpturen sowie selten gezeigte Arbeiten von den Anfängen bis zu seinem Tod. Die Ausstellung „Das Sonnentor und der Schatz vom Titicacasee”, eröffnete 2012 den Besuchern eine seltene Möglichkeit, die Schätze Boliviens inklusive feinster Goldarbeiten, majestätischer Monolithen und Meisterwerken des  Andenbarocks zu bestaunen. Außerdem wurden erstmals in Europa Keramikfunde vom Titicacasee ausgestellt.

Sonderschauen, wie beispielsweise „Katastrophenschutz“  (2005), „Rauchzeichen“ (2009), „Tauchen – Faszination und Wagnis“ (2013) und  „klima. KATASTROPHEN.schutz – Wird die Feuerwehr zur Klimawehr?“ (2018) schufen die Synergie von Feuerwehr und Kunst.

Mit der heurigen Sommerausstellung  „Werner Augustiner – Der Maler des zeitlosen Expressionismus” gelang das Bravourstück, einen der wichtigsten Vertreter der Steirischen Moderne zu präsentieren. Mit Hilfe der Familie des Künstlers, der neben Norbertine Bresslern-Roth oder Leo Fellinger zu den bedeutendsten Vertretern des Künstlerbundes Graz zählt, gelangen Weisi   Michelitsch und der Ausstellungskuratorin Nina Zmugg eine Museumspräsentation, die dem umfangreichen Schaffen Augustiners mehr als gerecht wurde und den Schwerpunkt auf die Hauptthemen seiner poetischen Bildwelt fokussierte: der menschliche Körper, Landschaft und Religion. Die Künstler aus der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts haben es Weisi Michelitsch besonders angetan, weil sie leicht übersehen werden und ihnen oftmals eine adäquate Würdigung in Form von musealer Präsentation versagt blieb. Z. B. dem deutschösterreichischen Maler Werner Berg, der den Menschen an der Grenze zwischen deutschem und slawischem Sprachraum in seinem unnachahmlichen Werk ein Denkmal schuf. Oder dem Maler und Bildhauer Franz Weiss, der vielzählige  Aquarelle, Hinterglasmalereien, Holzschnitte, Fresko- und Tuchmalereien, Email- und Kupfertreibarbeiten sowie Mosaiken, Farbglasfenster und Plastiken hinterließ.

Am Leitbild des Hauses arbeitete Weisi Michelitsch schon unter dem früheren Leiter, dem Philosophen Hannes Weinelt.  Auch sein Credo lautete: Eine neue Linie abstimmen, Künstler aus der Region präsentieren, ansässige Kreative stärker einbinden. Den Museumsbesuchern die Gleichstellung von Gegenständlichkeit und Abstraktion näherbringen, indem spannende Künstlerpersönlichkeiten präsentiert werden.

Und auch die zweite Ausstellung des Jahres 2018 „Herbert Brandl. Sammlung Thomas Angermair” wurde eine Erfolgsgeschichte. Herbert Brandl – 1959 in Graz geboren, lebt und arbeitet in Wien und Schwanberg – nimmt eine prägende Position in der aktuellen Malerei ein. Und Thomas Angermair zählt zu den interessantesten Sammlerpersönlichkeiten des Landes – nicht zuletzt, weil er seine Sammelleidenschaft auf einen einzigen Künstler fokussiert, nämlich Herbert Brandl. Als Ergänzung zur Ausstellung gewährte das intime Filmporträt „Herbert Brandl – Kunst und Obsession” von Ines Mitterer, die Brandl über einen Zeitraum von sechs Jahren begleitet hat, den Besuchern einen Blick in das Leben des Künstlers, sein Arbeiten, sein Zweifeln und sein Suchen.

Die Größe des Hauses zwingt Anja Weisi Michelitsch stets, essenziell zu arbeiten. So erschafft sie aus vielfältigen und manchmal fast unüberschaubaren Œuvres ein überblickbares und aussagekräftiges Gesamtbild, das den Besuchern in Erinnerung bleibt.

In fast klösterlicher Zurückgezogenheit  ersinnt Anja Weisi Michelitsch mit ihrem Team während der Schließtage im Winter neue Projekte und stellt Reflexionen über das vergangene Museumsjahr an. Neue Ausstellungsprogramme werden entwickelt, um nach der Winterpause ab März des Folgejahres mit aktuellen Präsentationen auszustrahlen. Kraft für diese Arbeit zieht sie mit ihrem ganzen Museumsteam aus den unmittelbaren Reaktionen der Besucher. Der Dialog mit dem Einzelnen ist Weisi Michelitsch in einer Institution dieser Größe noch vergönnt und wird sehr ernst genommen. Ein Lohn ist das Feedback der Museumsbesucher im persönlichen Gespräch. Die Durchmischung des Publikums zwischen Feuerwehrhistorik und bildender Kunst ist eine stete Heraus-   forderung und Bereicherung.

Aktuell wird ein Projekt mit dem Nationalkomitee der Soroptimistinnen und „HeForShe Graz” präsentiert. „Orange The World”, an der das UN Women Nationalkomitee Österreich 2017 erstmals teilgenommen hat, kooperiert 2019 auch mit dem Feuerwehrmuseum Kunst & Kultur. Zwischen dem 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen, bis zum 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte, erstrahlen in diesem Sinne weltweit Gebäude in oranger Farbe und setzen somit ein starkes Zeichen gegen Gewalt an Frauen. So stellt auch das Feuerwehrmuseum Kunst & Kultur Fassaden- und Gebäudeabschnitte orange ins Licht und illuminiert die Fahrzeughalle besonders eindrucksvoll.

So tritt das Museum aus seiner Funktion heraus. Es verwaltet nicht nur Kunstschätze, sondern vermittelt auch geistige Inhalte und verhandelt soziale Bereiche öffentlich. Das reicht von Projekten mit Flüchtlingen, Vernetzungen im Rahmen der Feuerwehr über die Erarbeitung von neuen Konzepten der Kulturpädagogik an Schulen bis zur kulturellen Intervention in der Stadtentwicklung unter Einbeziehung des  Eventmarketings einschließlich Verwertung und Präsentation im Social-Media-Bereich und der Kommunikation vor Ort, regional und überregional.

Eine zusätzliche Aufgabe erfährt Anja Weisi Michelitsch aktuell als MUSIS-Obfrau. Die Interessenvertretung „MUSIS – Der steirische Museumsverband”  führt heimische Museen und Sammlungen an internationale Museumsstandards heran. Sie fördert die Vernetzung der Institutionen mit der Öffentlichkeit sowie Kooperationspartnern aus Medien, Politik und Bildung. Die Schätze der Steiermark sollen ihrer Qualität adäquat gezeigt – die „Juwelen” im Museumsbereich passend ins Licht gerückt werden. Eine weitere Aufgabe des Verbandes ist die Vermittlung zwischen Schaffenden und  Publikum. Aber nicht nur auf den Museumsbereich sind die Projekte beschränkt, auch Bibliotheken und Ludotheken sollen eingebunden werden, um steiermarkweit Synergien zu nutzen. „Wir weben gleichsam einen Teppich der Kultur- und Bildungsarbeit, in dem jeder Partner in seiner Stärke das Gewebe bunter und kräftiger macht”, beschreibt Obfrau Weisi Michelitsch die gemeinsame Perspektive.

Anja Weisi Michelitsch ist aus dem kulturellen Leben der Weststeiermark nicht wegzudenken. Gibt sie doch mit ihrer Arbeit Leitlinien vor und setzt mit ihrem Haus Meilensteine in der Kunstpräsentation. Sie lässt durch das interessant gewählte Programm museale Institutionen vieler Landeshauptstädte Österreichs richtig alt aussehen!

Aus der Portraitreihe: Westendstorys von R.W. Sackl-Kahr Sagostin
Photographie & Text: Robert W. Sackl-Kahr Sagostin
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