Sängerin, Entertainerin und bildende Künstlerin

Konzertant, auf Opernbühnen, in Kirchen, auf Festspielen, im Rahmen von Großveranstaltungen und bei exklusiven Feiern. So erlebt man Edda Hochkofler – auch unter dem Künstlernamen Maria Hook bekannt. Sie hat sich durch ihre vielen Auftritte im Laufe von Jahrzehnten unauslöschlich in die Herzen ihres begeisterten Publikums gesungen.

Bereits im frühesten Kindesalter fiel ihre außerordentliche musikalische Begabung auf. Von der Natur mit einer herrlichen Stimme beschenkt, riss sie schon als Vierjährige bei kleinen Veranstaltungen das Publikum zu Beifallsstürmen hin. Mit 14 Jahren hatte Edda Hochkofler Glück: Die Leiterin der von ihr besuchten Pflichtschule erkannte das Talent und bewog die Eltern, ihrer Tochter eine musikalische Ausbildung zu ermöglichen.

Sie absolvierte die klassischen Studien als Sängerin für Oper, Operette und Musical am Konservatorium in Graz (der heutigen Universität für Musik und darstellende Kunst) und belegte außerdem die Fächer Musikgeschichte, Klavier, Harmonika und Italienisch. Durch die Familiengründung pausierte die Künstlerin zwischenzeitlich, wurde aber immer wieder von örtlichen Veranstaltern gebeten, auf die Bühne zurückzukehren. Bei solchen Arrangements waren besonders Volkslieder gefragt. So begann Edda Hochkofler auch zu jodeln und legte sich ein enormes Repertoire zurecht. In kurzer Zeit war sie auch als „Jodlerkönigin“ bekannt.

In zahlreichen Fernsehsendungen und TV-Shows begeisterte sie mit Schlagern, Folklore und Operette.

Unvergesslich ist ihre „One Woman Show“ im Grazer Stephaniensaal. Prof. Carl Nemeth, damaliger Intendant des Opern- hauses Graz, war begeistert und engagierte sie vom Fleck weg. Alsbald debütierte Edda Hochkofler als Lisa in Franz Lehárs Operette „Land des Lächelns“ im Grazer Opernhaus. „Entdeckenswert für jeden Intendanten“, schrieb die Kritik, als Edda 1977 in Bad Ischl die Sonja in Lehárs „Der Zarewitsch“ gesungen hatte. Durch ihre samtene Stimme war die Künstlerin von Anfang an ein Liebling der Medien. Der legendäre und manchmal strenge Musikkritiker Dr. Franz Schimanko schrieb anlässlich dieser Aufführung 1977: „Als Neuentdeckung wurde diesmal die junge Grazerin Edda Hochkofler in der Rolle der Sonja präsentiert. Mit einer faszinierenden Stimme meistert sie vor allem die Höhen sehr schön.“

Was auch dem unvergessenen Kunstkritiker Karl-Hans Haysen der Grazer Kleinen Zeitung bei einer Neuinszenierung des Singspiels der „Der Opernball“ von Richard  Heuberger am Grazer Opernhaus sofort auffiel: „Die beiden weiblichen Hauptpartien sind mit Edith Gruber, einer stattlichen Diva, und mit der in allen hohen Tönen sattelfesten Sopranistin Edda Hochkofler bestens besetzt.“ 
Es folgten unzählige Hauptrollen in Opern-, Operetten- und Musicalproduktionen: am Festspielhaus und im Landestheater Salzburg, im Raimundtheater in Wien, in Baden bei Wien, Trier, Luxemburg, Luzern und beim Opernfestival im Newport Opera House (Rhode Island/USA), wo sie von Ioan Holender gemanagt wurde und wahre Triumphe feierte. Aus fünf Konzerten wurde ein Gastspiel mit sieben Aufführungen.

Der erste gesangliche Fernsehauftritt der jungen Sopranistin 1978 in der sonntäglichen Sendung „Seniorenclub“ des Österreichischen Fernsehens erregte großes Aufsehen. Mehrmals holte sie Heinz Conrads vor den Bildschirm, wo sie innerhalb von drei Monaten gleich zwei Auftritte absolvierte.

Die Künstlerin war immer wieder zu Gast im NDR, wo Songs von Maria Hook äußerst beliebt sind. Mit der Ballade „Ein zarter Augenblick“ von Armin Kandel stürmte sie im Herbst 2001 fürs deutsche Schlagerpublikum gleich drei Mal die Hitparade von Radio Niedersachsen.

Namhafte Komponisten und Arrangeure  genossen es, mit der weststeirischen Künstlerin zusammenzuarbeiten, darunter Armin Kandl, Franz Zettl und Franco Andolfo. Aufgrund der Kooperation mit Letztgenanntem folgten auch viele Gastauftritte in „Francos Bar“ im Casino in Velden.

 Das Repertoire der Sängerin ist gewaltig. Es umfaßt American Songs, deutsche Schlager, Musicals, Operetten- lieder und Arien sowie Kompositionen aus ihren eigenen CDs. Als Entertainerin entführt sie ihr Publikum immer wieder auf unvergessliche Weltreisen.

Volkslieder wie „Ja, ja der Chiantiwein“, „Funiculì, Funiculà“, „Mexico, Mexico“ oder „Heut’ kommen Engerl auf Urlaub nach Wien“ interpretiert sie meisterhaft.  Und bei Klassikern wie „New York, New York“, „My Way“, „Chicago“, „Roter Mohn“ oder „Granada“ spielt die Sängerin ihr ganzes Können aus. Ihre Liebe zu Musical und Film ist grenzenlos und ihre Darbietungen u. a. von „Cabaret“, „Hallo, Dolly“, „Summertime“, „Over the Rainbow“ jagen dem Zuhörer Wonneschauer über den Rücken. Auch Robert Stolz wird durch die Künstlerin geehrt. Ein spezielles Edda-Hochkofler-Medley vereint „Im Prater blüh’n wieder die Bäume“, „Auch du wirst mich einmal betrügen“, „Du, du sollst der Kaiser meiner Seele sein“ und viele andere Schöpfungen des Grazer Komponisten.

Seit einigen Jahren fühlt sich die Sängerin auch zur bildenden Kunst als Ausdrucksmittel hingezogen. Ermuntert und gefördert durch Rektor Josef Fink begann sie mit der Malerei von großformatigen Gemälden. Carl Rotky unterstützte sie mit seinem Fachwissen. Es entstanden seither Portraits, Stilleben, Landschaften und freie Kompositionen, die durch Farbigkeit und ihre Materialkombination beeindrucken. Hochkofler vereint fast illusionistisch gemalte Details mit zügigen Pinselstrichen. Sie erschafft dabei geheimnisvoll wirkende Farbverläufe und Farbvermengungen und erzielt so ganz besondere Bildeffekte. Ihre intensive Zuneigung gilt auch der Keramik. Am Anfang musste sie sich mit diesem neuen Material anfreunden. Es folgte die Zeit des Erlernens der Modellierung, der Umgang mit Trockentechniken, das Aufbringen der Glasuren und die Aneignung der Grundlagen des Brennens. Mittlerweile ist Edda Hochkofler auch eine Professionistin auf diesem Gebiet und erschafft Skulpturen, Kunstobjekte, Vasen und Teller aus Ton. Zahlreiche Ausstellungen zeugen von ihrer hohen Produktivität.

 Edda Hochkofler alias Maria Hook: Eine großartige, charmante Dame mit wunderschöner Stimme, die neben ihrer vielseitigen künstlerischen Tätigkeit mit ihrem Mann Hermann sen. ab 1967 ein großes Handelsunternehmen für Traktoren und landwirtschaftliche Geräte aufbaute und ihre drei Kinder Hermann, Martina und Eva großzog.

Aus der Portraitreihe: Westendstorys von R.W. Sackl-Kahr Sagostin
Photographie & Text: Robert W. Sackl-Kahr Sagostin
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