Ich blase. Ich blase mein Blaskonzert. Blase neben mir. Blase über mir. Blase Wolken. Manchmal ist mir komisch zumute. Beim Striptease der Blasen. Nicht dass sie bluten, meine Blasen. Nein, sie halten stand. Sie streifen durchs Leben. Durch die Höhen und Tiefen – des Lebens und – der Sprache. Nur die Tiefen! Behaupten manche. Die mögen keine Reduktionskost. Die wollen keine Würze, die in der Kürze liegt. Die glauben nicht an die Kraft der Bilder. Weniger – als 1000 Worte. So werde ich geliebt. Und so werde ich verachtet.

Die Wächter des Ausführlichen, des Tiefgründigen, des Breitgewalzten hassen meine Staccati. Obwohl ich sie anmutig verpacke. Obwohl auch ich ein Wilderer bin – auf dem Terrain der hehren Künste. Ein Hermaphrodit, der sich eben nicht nur auf Be-Zeichnungen verlässt.

Weglassen. Ganz viel vermeintlich Wichtiges – einfach weglassen. Und doch immer im – Rahmen bleiben. Ich bin das Kind des Bogens, der in Zeiten, als die Genies noch universal waren, über Gott und die Welt kurz mal informierte. Irgendwann wurde ich geboren – als „gelbes Kind“. Komisch. Dazu kamen viele Haustiere und – Helden. Wir durch-streiften die Abgründe menschlicher Bosheit, Schwäche und Leidenschaft. Vor nichts machten wir halt. Vor gar nichts. Guerilleros der Zeichen. – Ein Guerillero dringt ein. Ein Guerillero deckt auf. Er kennt keine Tabus. Deshalb musste Einhalt geboten werden. Mit einem eigens für uns geschaffenen Codex. Der uns nicht wirklich bändigt. Wir haben die Welt erobert. Sind Stars in Amerika. Superstars – in Japan. All die bildungsbürgerlichen Muttis und Vatis mögen uns verzeihen. Ja, wir sind kurz angebunden. Ja, wir lieben Serien. Und? Noch ne Blase? Na, was sind wir?

Sie wollen es wissen? Wir lösen auf unter agentur@jeneweinflow.at

Gesendet auf rbbKultur am 15. Juli 2019,
von Elisabeth Koeppe.