Ich wäre – auch – ein guter Italiener gewesen. Obwohl Italienisch eine Gebärdensprache ist, deren Verständlichkeit durch Worte erschwert wird. Überhaupt Sprache. Als ich jung war, ließ ich mir die Zunge operieren. Ich hatte einen Sprachfehler. Für den Beruf, den ich mir vorstellte, ein Fiasko. Ein Fiasko am Ende vielleicht auch – ein Star zu sein. Weil das ein Mensch ist, den jeder kennt – ausgenommen seine Familie. Und meine Familie war groß. Dreizehn Kinder mit fünf Frauen. Das sind die, die mir bekannt waren. Und jetzt muss ich den hier noch loswerden, meinen berühmten Satz: „Auch mit sechzig kann man noch vierzig sein – aber nur noch eine halbe Stunde am Tag.“ Ich könnte das jetzt variieren.

Auch mit Achtzig kann man noch Kinder machen, aber nur fünf Minuten im Monat. Oder – auch mit fünfzig kann man noch Grieche sein, aber nur für 90 Minuten. Oder auch Indianer, Araber, Mongole oder Eskimo. Gar Chinese durfte ich sein!

Und immer gewinnen, verlieren. Oder unentschieden spielen. Spielen überhaupt. Verlieren, als Bösewicht vom Dienst. Da schafft man kaum die 90 Minuten und schon ereilt einen die gerechte Strafe. Wollen wir tanzen, meine Lieben. Alle in einer Reihe. Und schön die Hände auf meine Schultern legen. Ich mache das auch. Bei Euch. Und erst ein bisschen langsam und dann langsam schneller. Damit bewältigte einer wie ich alle Probleme. Auch das Scheitern, das zu meiner Zeit für einen Mann noch nicht so Mode war wie heute. Ich habe meinen Teil dazu beigetragen, dass auch der härteste Macho die griechische Variante schätzen lernt. Schön Scheitern. Mit mir. Ich wollte 100 werden – naja 86 ist auch gut. Alles ist gut. Na, wer war ich?

Sie wollen es wissen? Wir lösen auf unter agentur@jeneweinflow.at

Gesendet auf rbbKultur am 24. Juni 2020,
von Elisabeth Koeppe.