Es ist wieder so weit. Mein Comeback ist verkündet. Für dieses und das neue Jahr. Zum x-ten Mal. Doch bin ich skeptisch. Ob 2021 knieabwärts – ein Flatterjahr wird? Ein Klingeljahr, wie die Engländer sagen würden? Ach, ich hörte es schon so oft! Es stimmte niemals wirklich. Die Argumente waren nicht – schlagend. Ist es nicht gut, etwas mehr Stoff zu haben? Mmh… Stoff, aus dem Träume sind? Sagen wir es so: Als der Stoff, aus dem die Träume waren, gerollt und eingesogen, seine Kreise zog, war ich die Vielstoffliche – ab Knie.

Make Love – Not War. Sangen all die Kinder und zogen solche wie mich massenhaft an. Egal ob Männlein oder Weiblein. Egal. Es war meine schönste Zeit. Da war Träumen noch erlaubt. Niemand schaute getrieben in sein Handy. Alle schauten sich an. Und was sie sahen, war gut. Denn überall, wohin man schaute, sah man mich.

Und ich machte das Geräusch, das mir den Namen gab. Weil viel Bewegung herrschte. Mehr tänzerisch als gejoggt. Die tanzenden Blumenjünger hatten mich nicht erfunden, sondern nur – übernommen. Von Matrosen, Zimmermännern oder Steinmetzen. Die mich auch später behielten, als die neuen Jungen in Richtung Skinnies stürmten. Aber jetzt. Jetzt endlich komme ich wieder. Ob ich Kellerfalten schlagen darf. Oder Glocken und Trompeten? Vielleicht sogar die Ketten anlegen? Werde ich wieder ein Plateau bedecken und den Po bis zur Taille vorteilhaft in Szene setzen? Noch bin ich skeptisch. Schließlich war ich Bestandteil einer Bewegung. Und die wurde nicht von Marketingstrategen ausgerufen. Warten wir‘s ab, was die neuen Kinder sagen und – wagen. Die Flatterträumer sind 75. Mindestens! Zeit für schlagende Argumente. Knieabwärts. Na, was bin ich?

Sie wollen es wissen? Wir lösen auf unter agentur@jeneweinflow.at

Gesendet auf rbbKultur am 12. November 2020,
von Elisabeth Koeppe.