Gern bin ich oben, wie ein Dach. Das seine Zeichen nach allen Seiten wirft. Besonders in – Menschenhirne. Zeichen. Ein Dach. Oder einen Brand. Kein Dachbrand, es wäre verheerend. Für das Dach an sich. Nicht für mich. Ich will, dass es brennt. Auf Häuten zu Beginn und später in – Menschenköpfen, wenn ich etwas umkreise und für alle Zeiten mein Eigen nenne. Ein Territorium, das nur mir gehört. In den alten Zeiten konnte das für die von smarten Boys Behüteten schmerzhaft sein. Und dabei blieb es nicht.

Im Land des gebrannten Eigentums weitete ich meine Einflusssphäre aus und steckte meine spezifischen Nutzenbündel ab, um Trittbrettfahrer abzuhalten. Was übrigens nicht viel nützte. Sie rufen noch heute: Me too! Und so musste ich zum Symbolspeicher werden. Am besten mit Seele und Sinn. Wieder und wieder ein Brand.

Nicht wie eine verzehrende Flamme, sondern wie ein stetig köchelnder Topf. In dem alles ist, was Menschen von mir denken, glauben oder vermuten. Sogar das, wovon sie gar nicht wissen, dass sie es glauben oder vermuten. Ich erkläre heutzutage selten, wofür ich tatsächlich gut bin. Das weiß ein jeder ohnehin. Nein, ich entwerfe eine ganze Welt. Meine Welt. In bunten Schnipseln schummele ich sie ins reale Leben. Tausendfach. Und hoffe, dass meine idealisierten Phantasiegebilde Beifall finden. Auch ich bin, wie fast alles auf der Welt, käuflich. Besser gesagt: Es ist mein Lebenssinn. Und so tue ich nichts lieber, als Menschen glauben zu machen, sie seien ein Nichts, wenn ich und meinesgleichen nicht ihr Ego aufwerten und – verstärken. Das ist zwar Humbug, doch freut es mich. Bleibt mir treu – ich bitte Euch… Sonst sterbe ich. Na, was bin ich?

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Gesendet auf rbbKultur am 15. Oktober 2020,
von Elisabeth Koeppe.