„Sich entscheiden, ob das Leben es wert ist, gelebt zu werden, oder nicht, heißt, auf die Grundfrage der Philosophie antworten.“ Wenn er denn wüsste, was die Grundfrage der Philosophie ist, wäre er bereits einen Schritt weiter. Ist es das wert… dieses, sein Leben… gelebt zu werden? Überall dieses Elend. Überall dieses Leid. Krieg und Tod. Das kann doch keinen Sinn haben! Ist es nicht eher – absurd? Und doch steht, nein läuft er dagegen an.

Er will den Sinn. Es muss doch alles einen Sinn haben. Wie die Hausfrau, die täglich Staub wischt und weiß, dass der am nächsten Tag wieder da liegt, dort, wo sie ihn beseitigte… Wie diese klaglose Hausfrau – ruft er: Es muss einen Sinn haben!

Es darf nicht sein, dass er der Stein des Anstoßes ist, dem Leben keinen Sinn zu geben! Denn das ist der Sinn vom Leben, dem Leben einen Sinn zu geben. Er steht dafür mit seinem Namen. Oder eben nicht. Er nennt das eine Interpretationsfrage. Klar ist es schwer, Kraft zum täglichen Staubwischen zu finden, wenn… ja, wenn es sinnlos wäre. Platz für neuen Staub zu machen – könnte das Credo sein. Oder den Stein des Anstoßes einfach liegen lassen. Und sehen, was passiert. Den Stein nehmen und – werfen? Wohin? Das ist auch so eine Frage. Den Stein einfach ignorieren. Und ganz woanders hin gehen oder etwas vollkommen anderes tun. Oder die Freiheit haben, ihn zu bewegen. Aufwärts immer, rückwärts nimmer. Oder doch rückwärts? Es muss auch eine Rückwärtsbewegung geben. Es muss die Wahl zur Sinnlosigkeit geben. Alles Möglichkeiten. Möglichkeiten zu entscheiden. Er entscheidet sich für – diesen Brocken. Der Kampf gegen Gipfel füllt sein Herz aus. Er arbeitet rastlos weiter. Und ist glücklich. Das ist es. Na, wer ist das und was tut er?

 

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Gesendet auf rbbKultur am 15. Oktober 2019,
von Elisabeth Koeppe.